Futtertierzuchten für Dendrobaten (Pfeilgiftfrösche)
Dendrobaten benötigen kleine Insekten als Futter. Ich züchte drei verschiedene Größen an Fruchtfliegen, Springschwänze, Blattläuse, Milben und Bohnenkäfer. Soweit möglich nehme ich zur Abwechslung auch Insekten aus der Natur (zB Blattläuse)
Es ist wichtig, seine Tiere so abwechslungsreich wie möglich zu ernähren. Meine Fruchtfliegen werden vor dem Verfüttern abwechseln mit Multivitaminsaft angefüttert oder mit Vitaminpulver bestäubt.
Fruchtfliegen (Drosophila)
Die Fruchtfliegen (Drosophila) gehören wohl zu dem Hauptfutter für Dendrobaten und kleine Geckos. Sie sind relativ einfach zu züchten, wenn man auf Temperaturen und Milbenbefall achtet.
Ich züchte drei verschiedene Größen. Bei dem Futterbrei gibt es unzählige Rezepte. Ich nutze einen Brei aus Haferflocken, Apfelmus, Bananen, Multivitaminsaft und Hefe. Die Konsistenz des Breis ist abhängig von der Behältergröße, in denen die Zucht angesetzt wird, von der Fliegen-Größe, von den Temperaturen und vom gewünschten Ergebnis.
Hier muß man etwas ausprobieren um das beste Verhätnis zu finden.
kleine Fruchtfliege (Ameise) Drosophila melanogaster
kleine Fruchtfliege (turkish Glider) Drosophila melanogaster
große Fruchtfliege
Drosophila hydei
Die kleinste Fruchtfliege ist flügellos, sieht daher aus wie eine Ameise.
Die Vermehrungsquoten sind relativ gering. Sie ist auch empfindlich bei zu hohen Temperaturen und Milben-Befall.
Dafür ist sie aufgrund Ihrer Größe ein ideales Futter für sehr kleine Frösche und Landgänger.
Die zweite kleine Fruchtfliege (turkish glider) hat Flügel, aber irgendwie das Fliegen verlernt. Sie kann aber gut hüpfen, wodurch das "handling" etwas schwieriger ist.
Die Vermehrungsquoten sind gut. Sie neigt aber leider manchmal dazu, das Fliegen wieder zu erlernen.
Man muß aufpassen, dass keine einheimischen Fliegen den den Ansatz kommen.
Von der großen Fruchtfliege gibt es verschiedene Formen, eine ist schwarz, eine andere hell (Blondi)
Die Vermehrungsquoten sind bei passenden Temperaturen sehr gut. Grundsätzlich muß man aber bei der Fruchtfliegenzucht auf Milbenbefall achten. Diese können einen Zuchtansatz zerstören. Bei Befall müssen die Ansätze gesiebt oder aussortiert werden.
Springschwänze (Collembola)
Springschwänze sind ideales Futter für Dendrobaten. Sie sind klein, hell und werden deswegen gerne gefressen. Für sehr kleine Frösche und Landgänger sind sie unentbehrlich. Aber auch relativ große tinctorius fressen Springschwänze gerne.
Ich fütter meine Springschwänze mit einem Gemisch aus Fischfutter, gemahlenem Hundefutter und Trockenhefe.
Bei Springschwänzen muß man pinibel auf Milbenbefall achten. Diese können den Ansatz in wenigen Tagen vernichten.
Ich habe schon sehr viel ausprobiert. Unterschiedliche Substrate, Futter, Temperatur, Feuchtigkeit, Behältergröße, und und und.
Mir ist es bis heute nicht gelungen, einen Springschwanz-Ansatz dauerhaft milbenfrei zu halten. Ich hasse Milben...
Blattläuse
Auch Blattläuse sind ein gutes Futter für Dendrobaten, besonders wenn sie aus der Natur kommen. Soweit möglich sammel ich diese im Frühjahr/Sommer direkt von den befallenen Pflanzen oder Bäumen. Gerade mein Pflaumenbaum wird im Frühjahr von Blattläusen befallen und ich kann einfach die Blätter pflücken und in den Terrarien verteilen.
Die Zucht von Blattläusen ist etwas aufwendiger. Bei Erbsenblattläusen muß man Erbsen keimen lassen und mit Erbsenblattläusen animpfen. Nach einer gewissen Zeit haben die sich soweit vermehrt, dass man sie verfüttern kann. Bei Erbsenblattläusen muß man immer darauf achten, dass man genug Ansätze mit gekeimten Erbsen hat, sonst kann die zucht einbrechen.
Milben
Milben (kleine weisse Kugeln) lassen sich leider weder in Fruchtfliegen-Zuchtansätzen noch bei Springschwänzen dauerhaft ganz vermeiden.
Bei den Fruchtfliegen lassen sie sich relativ einfach raussieben, bei den Springschwänzen muß man befallene Ansätze wirklich verfüttern oder vernichten.
Die Milben können einen schrecklichen, süßlich beissenden Geruch erzeugen. Dieser kann Juckreiz und Atembeschwerden auslösen.
Ich hasse Milben....
Bohnenkäfer
Bohnenkäfer verfütter ich hauptsächlich an meine Geckos, da sie einen relativ harten Panzer haben. Ab und zu geb ich sie aber auch meinen großen Fröschen (tinctorius, bassleri). Sie fressen zwar die Käfer, aber man sieht förmlich wie ungern sie diese schlucken.
Bohnenkäfer werden auf Schwarzaugen-Bohnen angesetzt. Die Käfer legen Eier auf die Bohnen und Maden fressen sich dann durch diese.
Die Käfer selbst ernähren sich von Blütenpollen oder Honig.